Wenn ein holländisches Schiff am Kirchberg anlegt und ein berühmter Diener seine Hochzeit in der Philharmonie feiert, stehen zwei große Opernabende bevor! Konzertante Aufführungen von Richard Wagners Der fliegende Holländer und Wolfgang Amadeus Mozarts Le nozze di Figaro zieren in dieser Konzertsaison das Programm.
Mit ungefähr 30 Jahren komponierte Wagner seinen Fliegenden Holländer. In dieser autobiographisch gefärbten Oper veranschaulicht er eine von Opfer und Erlösung geprägte Irrfahrt. Damit seine Zuhörerinnen und Zuhörer den Kurs nicht verlieren, führte der Komponist bereits in der Ouvertüre seine berühmten Leitmotive ein, die mit Personen, Gefühlen oder Ideen verknüpft sind und musikalische Ankerpunkte liefern. Das Luxembourg Philharmonic wird an diesem Abend vom jungen finnischen Ausnahmedirigenten Tarmo Peltokoski geleitet, der jüngst zum Chefdirigenten des Orchestre national du Capitole de Toulouse ernannt wurde und seinen ersten Ring des Nibelungen bereits im Alter von 22 Jahren dirigierte.
Der Wagner’schen Gewitterfahrt geht im März mit Mozarts Le nozze di Figaro ein wahrlich verrückter Opernabend voraus, den das Kammerorchester Basel unter der Leitung seines Dirigenten Giovanni
Antonini präsentiert. An ihrer Seite wird unter anderem Florian Boesch als Graf Almaviva zu hören sein, Stammgast der Salzburger Festspiele, des Mozart-Tempels schlechthin. Raffinierte Diener, Liebesintrigen, eine verlassene Gräfin und andere ausgeklügelte Hinterlistigkeiten liefern die notwendigen Zutaten, um in den musikalischen Hafen der Ehe einzulaufen. Cecilia Bartoli feiert ihre Rückkehr in die Philharmonie Luxembourg in der Rolle des musizierenden Dichters in Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice. In der Salle de Musique de Chambre finden Liederabende mit der Sopranistin Asmik Grigorian und dem Bariton Christian Gerhaher statt, der die Bühne mit der Bratschistin in residence, Tabea Zimmermann, teilt. Den würdigen Abschluss dieses vokalen Feuerwerks bildet das Wiedersehen mit Diana Damrau, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch am Klavier, das im Zeichen von Gustav Mahler und Richard Strauss steht.
Ein Abstecher in die Philharmonie ist Pflicht!
Anne Payot-Le Nabour